Skihelm Test: Stiftung Warentest Skihelme 2010
Die Partnerorganisation VKI (Verein für Konsumenteninformation) der Stiftung Warentest hat 15 Snowboard- und Skihelme für Erwachsene unter die Lupe genommen. Die einzelnen Modelle kosten zwischen 80 und 160 Euro. Alle Modelle haben eines gemeinsam: Es handelt sich um Halbschalenhelme, die nicht die Ohren abdecken. Einzige Ausnahme: Ein Helm von Carrera, der eine Hartschalen-Ohrabdeckung anbietet. Die Skihelme wurden auf die Stabilität und Stoßdämpfung überprüft. Bei einem Sturz bieten sie ausreichend Schutz, aber nicht alle Modelle sind auch robust genug, um Skistöcke oder andere spitze Gegenstände auszuhalten. Auf der anderen Seite haben aber alle Modelle den Test bestanden, bei dem sie aus einer Höhe von 1,5 Metern auf eine Metallplatte geworden wurden. Schließlich ist auch die Passform der Helme wichtig. Fünf Modelle haben sich im Test als weniger komfortabel erwiesen.
Anpassung der Helmgröße
Damit die Helme schnell und bequem in der Größe verstellt werden können, haben einige Modelle ein Kopfband zum Verstellen integriert. Doch nicht bei allen Skihelmen kann man das Rad mit Handschuhen bedienen. Einige Helme haben zwar ein solches Band, dieses ist aber zu dünn oder die Schieber und Regler sind zu filigran, um sie leichtgängig bedienen zu können. Dagegen konnten fast alle Helme beim leichten Öffnen und Schließen des Kinnriemens überzeugen.
Innenfutter und Belüftung
Bei fast allen Modellen konnte man das Innenfutter herausnehmen. Das ist besonders praktisch, wenn man das Futter nach einer Saison waschen will. Darüber hinaus sind auch Belüftungsschlitze integriert, die für eine gute Zirkulation sorgen. Häufig findet man hier Schieberegler, die man bei starker Sonneneinstrahlung öffnet. Bei den Herstellern Giro, Head und Scott wird allerdings ein Noppenvlies verwendet, mit dem die Schlitze verschlossen werden. Diese Belüftungsvariante ist etwas umständlich, da man den Helm absetzen muss, um es einzulegen oder herauszunehmen. Weniger sinnvoll ist es außerdem, wenn sich die Öffnungen nur teilweise oder gar nicht schließen lassen. Das ist bei Casco, SH+ und bei Cratoni und Uvex der Fall. Bei Schneefall bekommt der Träger unter Umständen einen nassen Kopf.
Testsieger und Verlierer
Testsieger ist das 99 Euro teure Modell Bollé Powder. Der Kinnriemen lässt sich einfach verstellen. Abzüge gibt es für die schwergängigen Schieberegler der Belüftung. Darauf folgt das Modell G9 von Giro. Hier ist die umständliche Belüftung zu bemängeln und auch das dünne Kopfband. Preislich unterscheiden sich die Modelle kaum. Ein weiterer Helm, der mit gut abgeschnitten hat, ist der Atomic Xeed X für 130 Euro. Er überzeugt durch die gute Passform und die sehr gut regulierbare Belüftung. Lediglich die Kopfbandschnellverstellung ist etwas umständlich. Die Verlierer des Tests ist das Modell Avid von R.E.D. für 80 Euro. Das Modell hat bei der Durchstichfestigkeit versagt und im Notfall ist das Haltesystem nicht geeignet. Auch der Helm Casco Powder für 80 Euro hat bei dem Test mit spitzen Gegenständen versagt. Bei diesem Modell lassen sich die Lüftungsschlitze nicht verschließen.
Übersicht über die wichtigsten Modelle im Test
Bollé Powder V44 SB – Gut (74)
Giro G9 – Gut (71)
Atomic Xeed X – Gut (64)
Alpina Grap – durchschnittlich (58)
Smith Variant – durchschnittlich (56)
Scott Shadow III – durchschnittlich (52)
SH+ H-10 – durchschnittlich (52)
Casco Powder – durchschnittlich (50)
R.E.D. Avid – durchschnittlich (43)
Alle Modelle haben eine Skibrillenbefestigung. Im Praxistest zeigte sich, dass das Modell von Bollé über etwas mehr Tragekomfort verfügt.
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